Die Morchel gilt vielen Pilzsammlern und Gourmets als die Königin der Speisepilze. Geschätzt für ihren überaus intensiven und einzigartigen Geschmack welcher kaum einem anderen Speisepilz ähnelt, erfreut sie sich grade im Frühjahr, als einer der ersten wachsenden Pilze des Pilzjahres, großer Beliebtheit.

Leider ist die Morchel in unseren heimischen Wäldern in den letzten Jahrzehnten immer seltener geworden.
In Deutschland steht die Morchel unter Artenschutz, sie zu sammeln ist nur noch Privatpersonen in geringen Mengen für den Eigenbedarf erlaubt, der kommerzielle Handel mit Morcheln aus Deutschland ist nicht gestattet. Zum Saisonstart in Frühjahr wird der Markt vorwiegend mit kultivierten Morcheln aus China, sowie Morcheln aus Wildsammlung, vornehmlich aus der Türkei, beliefert. Im Herbst ergänzt sich diese Auswahl zusätzlich um Partien aus Osteuropa.

In der Küche gelten Morcheln seit Jahrhunderten als exzellente Speisepilze. Der Vater der nouvelle cuisine, Auguste Escoffier, berichtet in seinem Standardwerk, dem Guide culinaire, von einem andauernden Streit unter Köchen hinsichtlich der Qualität von Morcheln. Die Frage dabei: Welche Morchel besitzt den höheren kulinarischen Wert. Hell oder dunkel? Escoffiers Antwort: "Beide Sorten sind ausgezeichnet."

Besonders beliebt ist die Königin der Pilze als Beilage zu einem edlen Stück Fleisch, gerne auch in Kombination mit dem zeitgleich auftretenden Spargel. Exzellent auch als Risotto mit einem guten Arborio oder Carnaroli Reis. Wer die Gelegenheit hat, besonders große Morcheln zu finden, kann sich auch an mit Farce gefüllten Morcheln versuchen. Hierzu passen ideal auch die ersten jungen Erbsen des Frühlings.